Ü 30 mit Kantersieg in Hermsdorf
Stefan Engel, 04.11.2023
S. Thomas (links im Bild) gab dem Ball die entscheidenden Worte mit auf dem Weg und leitete somit den Kantersieg unserer Ü 30 in Hermsdorf ein!
Endlich wieder Freitagabend – endlich wieder Ü 30 Spiel. Nachdem unser letzter Gegner aus Schmiedehausen leider absagen musste, ging es für die Ü30 nach über 4- wöchiger Spielpause auf nach Hermsdorf zur letzten Begegnung für dieses Jahr.
Da auch Coach Schönecker nach dieser langen Zeit und der enttäuschenden Leistung gegen Isserstedt (man merkte ihm an, der Stachel saß noch tief) nicht so recht wusste, wo seine Mannschaft steht, tat er das, was ein guter Coach in einer angespannten Lage tun muss. Er schob die Favoritenrolle einfach dem Gegner zu. Die Mannschaft zeigte sich erleichtert, plagte sie doch schon Versagensängste, den hohen Ansprüchen des Trainers nicht gerecht werden zu können.
Völlig gelöst und unbeschwert trat die Mannschaft nun den kilometerlangen Weg von der Kabine aus zum Spielort an. Wo waren eigentlich die Golfcarts? Das Aufwärmprogramm viel diesmal üppiger aus als sonst, denn Schiedsrichter Schnöckel suchte den in der Dunkelheit liegend aber sehr gut ausgeleuchtet Kunstrasenplatz vergebens. Er sah einfach kein Licht am Ende des Horizonts. Mit 15- minütiger Verspätung rollte dann das abgewetzte runde Objekt – die Hermsdorfer nannten es Spielball. Sei es drum, die Ü 30 zeigte sich in Spiellaune und lies die Pille sicher durch ihre eigenen Reihen laufen. Der Favorit aus Hermsdorf war zum Zuschauen gezwungen. Ein langer Ball von Magic, er gab ihm noch die liebevolle Botschaft „scheiß Ball“ mit auf dem Weg, flog an Freund und Feind vorbei Richtung 16er. Kon in vorderster Front, zeigte sich jedoch hellwach und erkannte als einziger den von Magic angespielten Raum. Einen Schritt schneller als der Torhüter spitzelte er das Spielobjekt an diesem vorbei in die Maschen zum 0:1.
Mit der Führung im Rücken trat die Ü 30 noch dominanter auf, mit gefühlten 86% Ballbesitz und Tiki- Taka vom Feinsten. Pep Guardiola hätte vor Freude Tränen in den Augen gehabt. Die nächste gute Gelegenheit, die Führung auszubauen, hatte Eisi mit einem wuchtigen Schuss aus 18 Metern. Extra für dieses letzte Spiel unterbrach er seine Arbeit an der Maschine und wurde selber zu einer. Dafür haben sich die Minusstunden doch gelohnt ;-) . Es rollte eine Angriffswelle nach der nächsten auf das Hermsdorfer Tor zu, doch das Runde wollte einfach nicht ins Eckige. Es dauerte bis zu 34. Minute, ehe ein gut vorgetragener Angriff über 4 Station vom Torhüter bis zum Abschluss das 0:2 brachte. Maschine Eisi steckte den Ball wunderbar aus der eigenen Hälfte tief auf Blume durch. Packing Fans wären begeistert gewesen. Blume seit Wochen schon in überragender Form nutzte seine Schnelligkeit aus und erzielte seinen 4. Treffer im 4. Spiel. Wahnsinn. Er hat sich längst in die Notizbücher anderer finanzkräftigere Vereine aus der Region gespielt. Aber dort soll nur das Eis gut schmecken ;-)
Somit ging es mit einer überaus verdienten 0:2 Führung in die Halbzeitpause. Coach Schönecker hatte nichts auszusetzen, es fielen sogar Worte wie beste erste Halbzeit. Er weiß eben, wie man ein Team motiviert.
Halbzeit 2 war kaum angepfiffen, da bejubelte man auch schon das 0:3. Der gerade erst eingewechselte Peter wurde von den Gegenspielern noch gar nicht wahrgenommen und zirkelte den Ball überlegt am Torhüter vorbei ins Netz. Die Hermsdorfer veränderten nun ihre Taktik. Nach Ballverlusten blieb man einfach vorne stehen und wartete auf Abspielfehler der Lobedaer. Leider tat man ihnen auch diesen Gefallen, sodass der Gastgeber nun auch zu einigen Offensivaktionen kam. Ein Abschluss der Hermsdorfer streifte die Hand von Samba im 16er. In der Bundesliga hätte es sicher 5 Minuten gedauert und hunderte VAR Bilder aus verschiedensten Perspektiven gegeben.
Doch Schiri Schnöckel entschied sofort in Realgeschwindigkeit auf Handelfmeter und zögerte keine Sekunde mit seiner Entscheidung. Somit verkürzten die Hermsdorfer auf 1:3. Die Lobedaer zeigten sich davon jedoch nicht geschockt und unser „Gattuso“ vor der Abwehr Ronny tauchte plötzlich frei vorm Torhüter auf und stellte den alten Abstand wieder her. In der Folge wurde das Spiel zunehmend zerfahrener, wobei unser Freigeist Bali den ein oder anderen genialen Steckpass in die Tiefe fand, doch entweder scheiterte man am Schlussmann der Hermsdorfer oder Schiri Schnöckels eigens kalibrierte Abseitslinie hatte etwas dagegen. Somit war der Schlusspunkt dieser Partie unserem Samba vorbehalten. In bester Jan Koller Manier schweißte er den Ball mit seinem starken schwachen Linken unhaltbar im Kasten der Gastgeber ein. Das 1:5 bedeutet gleichzeitig den Endstand.
Fazit: Trainer und Mannschaft fanden wieder zueinander und erste aufkommende Risse wurden schnell gekittet. Spätestens beim verdienten hopfenhaltigen Kaltgetränk konnte man die von John Paul Young schon besungene Love is in the Air spüren. Ein Dank geht natürlich wieder ans Team ums Team in Personalie Wetze und an die edlen Spender der Kaltgetränke Ronny, Hermi und Samba, sowie an Kon, der dafür sorgte, dass keiner vom Fleisch fiel. In diesem Sinne egal ob Mailand oder Madrid - Hauptsache Ü 30 ;-)